Psychotherapie Frankfurt am Main
Evangelia Arvaniti  

Burnout Therapie Kosten: Was Sie erwartet und wer zahlt

Die Entscheidung, eine Burnout-Therapie in Anspruch zu nehmen, ist ein wichtiger Schritt zur Genesung. Doch bevor man diesen Weg geht, stellt sich oft die Frage nach den Kosten. Was kostet eine Burnout-Therapie, und wer kommt dafür auf? Die Antwort ist komplex, da die Kosten stark von der Art und Intensität der Therapie, dem gewählten Therapeuten und dem Krankenversicherungsstatus abhängen.

1. Ambulante Psychotherapie: Kosten und Kostenübernahme

Die häufigste Form der Burnout-Therapie ist die ambulante Psychotherapie, zumeist Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Für gesetzlich Versicherte:

  • Kostenübernahme: In den meisten Fällen werden die Kosten für eine ambulante Psychotherapie von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen, sofern die Therapie von einem zugelassenen psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten durchgeführt wird. Burnout selbst ist keine eigenständige Diagnose im Sinne der Krankenkassen, wird aber oft in Verbindung mit diagnostizierbaren psychischen Störungen wie Depressionen oder Anpassungsstörungen diagnostiziert.

Ablauf der Kostenübernahme:


  • Erstgespräch (Sprechstunde): Nehmen Sie Kontakt zu einem Psychotherapeuten auf. Die ersten probatorischen Sitzungen (Kennenlerngespräche) werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
  • Antragstellung: Wenn Therapeut und Patient zusammenpassen und eine Indikation für eine Psychotherapie besteht, stellt der Therapeut einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse.
  • Wartezeiten: Das größte Problem sind oft die langen Wartezeiten für einen Therapieplatz, die mehrere Monate betragen können.
  • Kostenerstattungsverfahren: Wenn Sie keinen Therapieplatz bei einem Therapeuten finden, können Sie unter Umständen eine Therapie bei einem Privattherapeuten (ohne Kassensitz) über das Kostenerstattungsverfahren von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse bezahlen lassen. Dafür müssen Sie nachweisen, dass Sie trotz intensiver Suche keinen kassenärztlichen Psychotherapeuten gefunden haben und die Behandlung medizinisch notwendig ist. Dieser Prozess kann aufwendig sein und erfordert genaue Schritte (Dokumentation der Therapeutensuche, Dringlichkeitsbescheinigung vom Arzt).

Für privat Versicherte und Beihilfeberechtigte:

  • Kostenübernahme: Hier hängt die Kostenübernahme stark von Ihrem individuellen Tarif ab. Viele private Krankenversicherungen und die Beihilfe übernehmen die Kosten für psychotherapeutische Behandlungen, oft bis zu einem bestimmten Stundenkontingent pro Jahr oder zu einem bestimmten Prozentsatz.
  • Wichtige Schritte: Klären Sie unbedingt vor Therapiebeginn die Bedingungen und den Umfang der Kostenübernahme mit Ihrer Versicherung ab. Erfragen Sie, welche Antragsformalitäten notwendig sind und welche Unterlagen der Therapeut beibringen muss.

Selbstzahler:

  • Wenn Sie die Therapie selbst bezahlen möchten (z.B. um Wartezeiten zu umgehen oder einen Therapeuten Ihrer Wahl zu konsultieren), müssen Sie mit Kosten pro Stunde von 135 Euro rechnen. Die Sitzungsdauer liegt meist zwischen 50 und 90 Minuten. Die Gesamtkosten hängen von der Anzahl der Sitzungen ab.

2. Stationäre und Teilstationäre Behandlung (Klinik)

Bei schweren Burnout-Fällen kann ein Aufenthalt in einer spezialisierten Klinik (Reha-Klinik, Psychosomatische Klinik, Tagesklinik) notwendig sein.

  • Kostenübernahme bei gesetzlich Versicherten: Die Kosten für eine stationäre oder teilstationäre Behandlung werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse oder der Deutschen Rentenversicherung (DRV) übernommen, wenn die Arbeitsfähigkeit gefährdet ist. Es kann ein Eigenanteil von ca. 10 Euro pro Tag anfallen.
  • Kostenübernahme bei privat Versicherten: Auch hier hängt die Übernahme von Ihrem Tarif ab. Meist sind Klinikaufenthalte abgedeckt, Details sollten im Vorfeld geklärt werden.
  • Kosten: Ohne Kostenübernahme sind die Kosten für einen Klinikaufenthalt extrem hoch (mehrere Tausend Euro pro Monat) und für die meisten Menschen unbezahlbar.

3. Ganzheitliche und ergänzende Therapien

Kosten für Sportkurse, Achtsamkeitstrainings, Ernährungsberatung oder spezielle Entspannungskurse werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen, es sei denn, sie sind explizit Teil eines genehmigten Reha-Programms oder es gibt spezielle Präventionsprogramme, bei denen ein Teil der Kosten erstattet wird.

Fazit und Empfehlung

Die Kosten einer Burnout-Therapie können stark variieren. Für die psychotherapeutische Behandlung werden die Kosten in den meisten Fällen von den Krankenkassen getragen, erfordert jedoch oft Geduld oder einen bürokratischen Aufwand.
Ihre ersten Schritte:

  1. Suchen Sie einen Arzt auf: Ihr Hausarzt kann eine erste Diagnose stellen und Sie an einen Psychiater oder Psychotherapeuten überweisen.
  2. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse: Klären Sie, welche Leistungen und welches Vorgehen für Sie infrage kommen.
  3. Starten Sie die Therapeutensuche: Beginnen Sie frühzeitig mit der Suche nach einem Therapieplatz, da Wartezeiten leider üblich sind.

Investieren Sie in Ihre Gesundheit – die langfristigen Folgen eines unbehandelten Burnouts sind weitaus kostspieliger als jede Therapie.


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